Einkommensrunde 2020 mit Bund/VKA Die Forderungen stehen fest! Info Nr. 2

Am 25. August 2020 tagte die Bundestarifkommission des dbb zur Forderungsfindung für die Einkommensrunde 2020 mit Bund und Kommunen. Hierbei verständigten sich die Teilnehmer nach ausgiebigem Meinungsaustausch zwischen den verschiedenen vertretenen Mitgliedsgewerkschaften auf die Forderungen zur aktuellen Tarifrunde.

 Die Forderungen im Detail:

  • Erhöhung der Tabellenentgelte um 4,8 Prozent, mindestens 150 Euro, bei einer Laufzeit von 12 Monaten
  • Erhöhung der Ausbildungs- und Praktikantenentgelte um 100 Euro sowie eine verbindliche Zusage zur Übernahme der Azubis
  • Einbeziehung der praxisorientierten Dualstudiengänge in den TVSöD
  • Angleichung der Arbeitszeit Ost an West im kommunalen Bereich
  • Einrichtung eines „Verhandlungstisches Pflege“ zur Verbesserung der Arbeits- und Entgeltbedingungen im Pflegebereich
  • Verlängerung und Verbesserung des Tarifvertrags zur Gewährung von Altersteilzeit
  • Der öffentliche Dienst braucht Entlastung. Das gilt nicht erst seit der Corona-Krise. Deshalb fordern wir zusätzliche freie Tage für den öffentlichen Dienst
  • Nahverkehrsticket für alle Azubis
  • Zeitgleiche und systemgerechte Übertragung des Volumens auf den Bereich der Bundesbeamten sowie eine Reduzierung der 41-Stunden-Woche im dortigen Bereich

 Einschätzung der Forderungen:

 Wir erwarten schwierige Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die oben aufgeführten Forderungen sind angesichts der Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Bedingungen moderat und angemessen. Hierzu sagte auch dbb Bundesvorsitzender Ulrich Silberbach: „Ohne die Kolleginnen und Kollegen hätten wir die Corona-Krise bis zum heutigen Tage niemals so gut gemeistert. Diese Forderungen erheben wir also nicht trotz, sondern wegen Corona.“

 „Erfreulicherweise verständigte man sich für die aktuelle Tarifrunde auf die Forderung eines Mindestbetrages von 150 Euro, dies sichert den unteren und mittleren Einkommensgruppen eine adäquate Teilhabe an der Einkommensentwicklung“, so VDStra.-Bundesvorsitzender Hermann-Josef Siebigteroth.

 Es ist an der Zeit, dass die Leistungen des öffentlichen Dienstes endlich nicht nur anerkannt, sondern jetzt auch honoriert werden. Und damit sind alle systemrelevanten Bereiche des öffentlichen Dienstes gemeint, die auch während der schwierigen Krisenzeit Großes geleistet haben. Die Kolleginnen und Kollegen haben es verdient, nicht nur beklatscht zu werden, sondern auch endlich eine angemessene Einkommenserhöhung zu erhalten. Neben den Beschäftigten im Gesundheitswesen und der Verwaltung, waren es gerade auch die Beschäftigten der Straßenbauverwaltung, Städte, Kreise und Gemeinden, die mit ihrem Einsatz die Infrastruktur Straße in einem verkehrssicheren und benutzungsfähigen Zustand gehalten und somit die Versorgung der Bevölkerung mit sichergestellt haben.

Auch unsere langjährige Forderung nach einer einheitlichen Arbeitszeit in den Tarifgebieten Ost und West wird aufgegriffen. dbb Fachvorstand Tarifpolitik Volker Geyer hierzu: „Im Herbst feiern wir den 30. Jahrestag der Deutschen Einheit. Statt noch mehr Sonntagsreden wollen wir ein klares Signal für mehr Gerechtigkeit und dass die Unterschiede bei der Arbeitszeit endlich aufgehoben werden.“

 Fazit:

 Wir haben heute in der dbb Bundestarifkommission lange und ausgiebig abgewogen, welche Forderungen in der aktuellen Situation der Pandemie, die derzeit unser Leben bestimmt, überhaupt trag- und vertretbar sind. Sicherlich hätten diese Forderungen anders ausgesehen ohne die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Es darf aber auch nicht sein, dass jetzt alle Kolleginnen und Kollegen leer ausgehen, die in der Krisenzeit alles dafür tun, dass unser Leben nicht aus den Fugen gerät. Somit hin hat auch jeder Beschäftigte einen Anspruch auf eine Einkommenserhöhung sowie eine Verbesserung der Arbeitssituation und Arbeitsbedingung. Gerade im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel darf man jetzt den öffentlichen Dienst nicht zur Unattraktivität zusammensparen. Damit ist weder den Kolleginnen und Kollegen geholfen noch den Menschen in unserem Land. Die jüngste Vergangenheit muss doch Lehre genug sein, was systemrelevant bedeutet und wie wichtig diese Bereiche gerade in Krisenzeiten sind. Dies wird mit Sicherheit keine leichte Einkommensrunde, und wir werden sicherlich für unsere berechtigten Forderungen eintreten müssen.

 Wie geht es weiter?

 Am 1. September 2020 findet in Potsdam die erste Verhandlungsrunde mit den Vertretern von Bund und Kommunen statt. Darauffolgend am 19./20. September 2020 die zweite Verhandlungsrunde und am 22./23. Oktober 2020 die dritte Verhandlungsrunde.

 Bitte, bei allem, was da auf uns zukommen mag, immer und überall die Hygiene-Vorschriften und Abstandsregeln von mind. 1,50 Meter streng einhalten. Es ist niemandem damit gedient und auch kontraproduktiv für die Sache an sich, wenn sich hierbei Kolleginnen und Kollegen anstecken und schlimmstenfalls schwer erkranken. Dies möchten wir alle nicht.

 Die VDStra.-Fachgewerkschaft hilft zusammen mit unserem Dachverband dbb!

 Unter dem Dachverband des dbb beamtenbund und tarifunion bieten wir unseren Mitgliedern, den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und den privatisierten Bereichen, Hilfe und Unterstützung an bis hin zu beruflichen Rechtsstreitigkeiten. Wir sind bundesweit durch unsere Vertrauenspersonen vor Ort vertreten, die als direkte Ansprechpartner auf kürzestem Wege für Euch da sind. Nur Nähe mit einer persönlichen und überzeugenden Ansprache jedes Mitglieds schafft das nötige Vertrauen in die Durchsetzungskraft einer starken Solidargemeinschaft. Die Nähe zu unseren Mitgliedern ist unsere Stärke. Wir informieren schnell und vor Ort sowie auf unserer Internetseite www.vdstra.de, über unsere Facebookseite, in unserer Mitgliederzeitschrift „STRASSENWÄRTER“ und in Rundschreiben.

 Mitglied werden, Mitglied bleiben und Mitglieder werben. Es lohnt sich! Teil werden in einer starken Gemeinschaft.

 Wir werden über den aktuellen Verhandlungsverlauf zeitnah informieren.

 Mit kollegialen Grüßen
VDStra.-Fachgewerkschaft

-Bundesvorstand-

Rundschreiben EKR 2020 Bund-VKA Info 2-zur Forderungsfindung